war ich mit Niels, einem charmanten blonden Mitpraktikanten aus Husum, im Liquidrom. Ich dachte ja erst, das würde ganz bescheuert sein, war dann aber wirklich positiv überrascht. Wir mussten ja nichts zahlen, der Pressekarte sei Dank und konnten so umsonst im körperwarmen Salzwasser unter einer Kuppel aus Sichtbeton, die auf sehr moderne Weise auf türkische Badbauten anspielt, zu entspannenden live und elektronisch erzeugten Klängen äh treiben war das Verb, genau: treiben also. Wenn man sich das esoterische Gehabe wegdenkt (kleines OM-Becken, in dem einen "Planetentöne" beim selber Singen unterstützen sollen...Kunst der Heilung....diese Schiene, dann muss man zugeben, dass es einfach grossartig war. Im Wasser treiben und die Musik unter Wasser zu hören. Die Musik auch wirklich anders zu hören. Mehr mit dem Körper. Wie in einem Club wenn es sehr laut ist, nur ohne laut und auch nicht nur im Bauch. Ganzkörperohr, sozusagen.

Geh ich wieder hin. Etwas kühl von der Ausstattung her, aber man darf sich wirklich elitär fühlen, Sichtbeton eben (wer hat eigentlich gesagt, Sichtbeton wäre der Marmor der Moderne? Das schwirrt so als Zitat in der Gegend rum? Und wieso darf ich eigentlich nicht "beton" sagen, sondern wurde gezwungen, "betong" zu sprechen?), ansonsten schwarzer Marmor, Holz in den Umkleiden, schwarze Fliesen, so kleine schicke italienische, schöne Photographien von schönen verschwommenen Menschen im Wasser oder Schlamm, schöne Menschen mit durchweg modernen Tribaltätowierungen an schicken Stellen. Fühlte mich wirklich an das Schwimmbad des Hyatts am Potsdamer Platz erinnert, in das ich mich einmal mit eingeschlichen habe, als F. dort noch manchmal wohnte.

Dafür ist der Preis echt angemessen, finde ich. Eine im Wortsinn wärmste Empfehlung.....10 von 12 Punkten auf der Genussskala, oder wie heisst das im SZ-Magazin immer, wenn der Friseur Waren testet?