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Dienstag, 19. August 2003
lmd78, 19. August 2003 um 22:57:21 MESZh,
Filme und mein Neid auf erste Liebe im Teenageralter Zwei Filme, 43 Jahre Abstand, ein Thema: Liebe gegen Widerstände. Doch während Douglas Sirk seiner Heldin Cary (Jane Wyman) in „All That Heaven Allows“ das Happy End gönnt, ihren Gärtner Ron (Rock Hudson) am Ende, nach dem Klatsch und der Ächtung der Fünfzigerjahrekleinstadt, der emotionalen Erpressung ihrer Kinder und einem Unfall doch heiraten zu dürfen, läßt Simon Shore in „Get Real“ seinen sechzehnjährigen schwulen Helden Steven (Ben Silverstone) am Ende, nach all dem Verstecken, der Angst, es könne rauskommen und einem Outing vor der ganzen Schule seinen Freund, der nicht zu ihm und seiner Liebe stehen kann, verlassen. Als ich zwölf war oder dreizehn, hab ich mir in einer Buchhandlung ein Buch gekauft, nur nach dem Titelbild. Es war „Sternschnuppen“ von Gudmund Vindland, einem norwegischen Autor. Eine schwule Entwicklungsgeschichte, es war der Nachfolgeband zu einem viel erfolgreicheren Buch, einem „Kultbuch“ („Der Irrläufer“), spielt in Oslo. Wie oft ich dieses Buch gelesen hab, weiß ich gar nicht mehr. Die Figuren waren für mich keine Figuren, ich hab mit ihnen gelitten und gehofft und bei traurigen Abschnitten mich leer gefühlt und verzweifelt. Als sei jemand gestorben fast. So hab ich mich nach „Get Real“ auch gefühlt. Gleichzeitig war ich neidisch, wie ich es immer bin bei Geschichten von erster grosser Liebe. Doch hier hätte ich mir so sehr ein Happy End gewünscht, obwohl der Film so viel ehrlicher war, viel realistischer, viel echter. Aber ich hätte es mir so gewünscht. Für Steven. Und auch für John, den Sportler und Frauenheld, der zuviel Angst hatte, zu seiner echten Liebe zu stehen. „It’s all about love, so why is everybody so afraid?“ Douglas Sirk alias Detlef Sierck hat unter den Nazis noch mit Zarah Leander gedreht, bevor er mit seiner jüdischen Frau über Italien in die Vereinigten Staaten floh. Ich kannte noch keinen seiner Filme. Nur die Aufregung um diesen Film mit Juliane Moore, der immer als Hommage an ihn und seine Melodramen verkauft wurde. Und dass Fassbinder erklärte, von ihm beeinflusst worden zu sein. Ohne jetzt hier vom Hundersten ins Tausendste zu kommen, musste ich auch an „Swimming Pool“ denken, den ich gestern gesehen habe. Die Oberfläche, die Ruhe. Aber etwas stimmt nicht. Hat mir gut gefallen, beide Filme. „Ron does absolutely refuse to let unimportant things get important.“ Das ist doch mal ein Motto. |
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letzte änderung: 19.06.08, 18:50 sie sind nicht angemeldet ... anmelden
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soweit der plan mit diesem...
soweit der plan mit diesem allerrührendsten aller lieder das bloggerleben zu beenden. ist jetzt der dringenden drang dazwischengekommen ("der dringende drang", sollte ich mal einen roman schreiben, der so heisst; oder so). satzzeichenverwirrung. auf jeden fall wollte ich mitteilen, dass ich dieses wochenende in berlin gedenke, mich aber sowas von... by lmd78 (19.06.08, 18:50) wenn der kater sich langsam...
wenn der kater sich langsam verabschiedet, immer dieser heisshunger nach pizza. so stell ich mir die gelüste schwangerer frauen vor. by lmd78 (15.04.08, 12:10)
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