Für einen blöden Studentenjob wie Dateneingabe braucht man jetzt schon einen Lebenslauf und muss Tests machen, ob man auch gut tippen kann und gut englisch spricht...damit man dann Zettel, die auf der cebit irgendwelche Idioten ausgefüllt haben in eine Datenbank eingeben darf, damit irgendwelche andere Idioten sie dann anrufen können um idiotische Gespräche zu führen.

Morgen darf ich also mich vorstellen, um zu sehen, ob ich "zu ihnen passe", für die enorme Zeit von drei Wochen ist das schon entscheidend.

Könnte ich Datenbanken einrichten oder wäre wenigstens Bauingenieur oder spräche Vietnamesisch....

Und dafür steh ich um 6h auf, steh um 6.30h in der Schlange vor der Jobvermittlung, darf um 7.30h eine Wartenummer ziehen und dann um 8h anfangen zu warten, bis meine Nummer aufgerufen wird.

Richtig leid tun mir die Leute, die da arbeiten, bei der Studentenjobvermittlung. Die sind nämlich echt nett, aber müssen halt den ganzen Tag lang armen verzweifelt suchenden Studenten aus aller Welt klarmachen, dass es keine Jobs gibt für sie. Richtig leid tun mir die Studenten, die jeden Tag wieder hingehen und sich da treffen und das hat alles sowas von Resignation, das ich nur aus englischen Sozialkomödien kennen möchte, aber doch bitte nicht im echten Leben. Bei "Ganz oder Gar nicht" war das doch witzig beim Arbeitsamt.

Na was beklag ich mich also, der sich nur sein bisschen Luxus, seine kleine Reise, seine paar Bücher, seine paar Kinokarten und den einen oder anderen Kaffee verdienen muss oder will. Und nicht die Miete, die Krankenversicherung, das Essen.

Danke, Eltern.

Den Job hätt ich trotzdem gern. Morgen um Zehn. Lerne jetzt noch schnell Zehn-Finger-System...