im Auto auf der Autobahn von Prenzlau nach Berlin unterwegs. 18 Uhr, schon dunkel, mit 120 km/h auf der linken Spur. Ich sitze hinten, sehe etwas auf der Strasse liegen, eine Plastikfolie, eine Plane, eine grosse Plastiktüte, direkt vor uns auf der Spur. Zum Denken bleibt keine Zeit, geschweige denn zum Sprechen. Ein furchtbarer Schlag, wir fliegen in die Luft, das Auto springt und will ausbrechen. M. behält (((GOTT SEI DANK))) die Nerven und bringt das Auto auf dem Standstreifen zum Stehen. Wir sind nicht die einzigen.

Es war keine Plane, sondern ein LKW-Reifen. Komplett mit Felge. Die Stossstange des Wagens ist abgerissen, sonst nichts passiert, anderen geht es schlechter, Benzin läuft aus der kaputten Wanne eines Kleintransporters. Wir rufen die Polizei an, fahren dann weiter zur nächsten Polizeistation, sie lässt mich an der U-Bahn raus, ich fahre nach hause.

Nachdem ich ein Glas Rotwein getrunken habe, etwas gegessen habe, F. alles erzählt hatte, bin ich wieder ruhig. Vorher weiche Knie, zittrig, in der U-Bahn wie benommen. Immer die Bilder vor Augen, was hätte passieren können. Wenn wir den Reifen nicht mittig erwischt hätten, wo er relativ harmlos unter dem Auto durchkrachen konnte, sondern mit einem Reifen. Wenn M. die Nerven verloren hätte und uns in Panik in die Leitplanke oder Gegenfahrbahn gesetzt hätte. Wenn ein Fahrer nach uns das getan hätte und uns am Autobahnrand Stehenden erwischt hätte.

Das Leben fühlt sich anders an nach sowas.