Antarktis Stadt
 
Dienstag, 30. Mai 2006



  • wenn ein autor in dein leben einbricht, wie... einschlägt... da versagen die metaphern, ein donnerschlag, mit pauken und trompeten, wie der blitz... unerträgliche sache, dass ich 27 geworden bin und nichts von jorge luis borges gelesen habe. bei fichte tauchte er mal als referenz auf, im grundkurs literatur wurde garcia marquez gelesen, ohne begeisterung, den "magische realismus" mochten meine mutter und ich nicht, da waren wir uns einig, deshalb, weil in dieser ecke vermutet, kein interesse.

heute, im regen und hagel nach hause gefahren mit dem rad, so nass und kalt gewesen, dass ich mich komplett angezogen unter die dusche stellte und dort unter dem warmen wasser die sachen auszog, ein bad eingelassen, ein grosses glas weisswein getrunken in der badewanne, auf nüchternen magen, und das ich, der ich weisswein hasse, aber seit ich neulich für ein essen, das dann doch nicht stattfand, eine flasche ganz billigen chardonnay aus mazedonien bei netto gekauft habe, von der ich dann dann eher so aus arbeitsfrust ein glas getrunken habe und dann die ganze flasche in den nächsten tagen und jetzt zwei neue schon gekauft habe. immer nach dem tag transkribieren oder sonstwie an der magisterarbeit arbeiten ein glas getrunken, das wird meine magisterarbeitsgewohnheit, der geschmack. wie ich, als ich mich aufs abitur vorbereitete, immer die treppenstufen mitzählte und keinen wetterbericht mehr bei der tagesschau sehen konnte, aus aberglauben.

in der badewanne also, diese seltsame nackte eingeschlossenheit von wasser und porzellan, das glas auf dem rand balanciert, die hände abgetrocknet und im neulich eingetauschten band "fiktionen" gelesen. nur das vorwort des ersten teiles ("der garten der pfade, die sich verzweigen") und den ersten text, "tlön, uqbar, orbis tertius" gelesen, 30 seiten vielleicht. gelesen wie seit damals, unter der bettdecke nächtelang, nicht mehr. im wasser, die ohren unter der oberfläche, das buch über dem kopf. der wein. ungläubig gewesen. sicher gewesen, diesen moment nicht mehr zu vergessen, als borges in meinen horizont einschlug. alle metaphern sitzen schief jetzt.

schade, dass ich den laut des ungläubigen, anerkennungsvollen bewunderns oder so nicht lautmalerisch angemessen schreiben kann, den ich jetzt seitdem immer mal wieder ausstosse. POOOA! Boah! Wow! puah! besser nicht versuchen.

 
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letzte änderung: 19.06.08, 18:50
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soweit der plan mit diesem...
soweit der plan mit diesem allerrührendsten aller lieder das bloggerleben zu beenden. ist jetzt der dringenden drang dazwischengekommen ("der dringende drang", sollte ich mal einen roman schreiben, der so heisst; oder so). satzzeichenverwirrung. auf jeden fall wollte ich mitteilen, dass ich dieses wochenende in berlin gedenke, mich aber sowas von...
by lmd78 (19.06.08, 18:50)
to the end
by lmd78 (13.06.08, 12:17)

by lmd78 (20.04.08, 12:46)
wenn der kater sich langsam...
wenn der kater sich langsam verabschiedet, immer dieser heisshunger nach pizza. so stell ich mir die gelüste schwangerer frauen vor.
by lmd78 (15.04.08, 12:10)
motto der woche:
von trauer zu trotz.
by lmd78 (10.04.08, 09:27)
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by lmd78 (08.04.08, 09:45)




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