Antarktis Stadt |
Dienstag, 2. August 2005
lmd78, 2. August 2005 um 11:16:07 MESZh,
++ wir hatten einen mietwagen. mit navigationssystem. mit einer frauenstimme. die am anfang jeder "zielführung" sagte: bitte fahren sie zur geplanten route. ach ne, wirklich? ich hatte hysterische kicheranfälle, weil ich mir eine kleine frau vorstellte, die im navigationsystemkästchen vorne im amaturenbrett sass und hektisch in riesigen atlanten blätterte, während sie mit bemüht ruhiger stimme in ein mikrophon sprach, dass wie beim boxansager von der decke baumelte. besonders stressig wurde es für sie, wenn man von der route abwich. dann wurde sie panisch, rannte zwischen ihrem kartentisch und dem regal mit den folianten hin und her, in einem affenzahn natürlich, setzte ihre halbrunde lesebrille auf und kalkulierte neue routen. dazwischen musste sie immer tief durchatmen, wenn sie sagen musste: wenn möglich bitte wenden. dann, das mikro stumm geschaltet, fluchte sie leise vor sich hin: so ein mist, können die nicht einfach so fahren, wie ich am anfang gesagt habe, nie hat man eine minute ruhe, scheiße, wo ist denn jetzt die n256 wieder, die führt doch auch da hin... +++ ich weiß jetzt soviel über auvergnatische spezialitäten und besonders käse, dass ich aus dem stegreif (wie interessant, stegreif ist ein altes wort für steigbügel, aus dem stegreif bedeutet also "ohne vom pferd zu steigen", sagt der wahrig) ein halbstündiges referat darüber halten kann. welche kühe, welches futter, wie lange lagern, was sind die unterschiede zwischen cantal und salers, zwischen entre-deux und vieux usf. wir sind auch der route des fromages AOC d'auvergne gefolgt, aber alle käsereien hatten gerade zu oder keinen salers mehr, nur noch cantal, was uns natürlich nur ein abfälliges naserümpfen abrang. also keine besichtigung. dann noch der aus den wurzeln des nur hier oben im zentralmassiv wachsenden enzians hergestellte bitter namens gentiane, der wirklich sehr gut ist, das fleisch der roten hochgebirgskühe mit "lyraförmigen hörnern" (guide michelin), die wurst daraus, die hellen charolaisrinder für weiter unten und und und.... entsprechend viel hab ich auch gegessen... ++++ in anjony, in einem schloss aus dem zwölften jahrhundert, steht in der kapelle in einer nische eine der vierges noires, der schwarzen marienstatuen, die in der auvergne sehr verbreitet sind. meist aus (bemaltem oder vergoldetem) holz, sitzend, das ernst dreinblickende kind auf den knien präsentierend, ungefähr so. die frau, die uns durchs schloss führte, wusste nicht viel darüber, was es mit ihnen auf sich hat, vermutete aber, dass sie von den kreuzrittern mitgebracht wurden und eigentlich afrikanische fruchtbarkeits- oder muttergöttinnen seien. denn das holz, aus dem sie gemacht sind, ist nicht so dunkel wie die gesichter, das war meine erste vermutung, die gesichter sind aber bemalt. eine seltsame faszination geht von ihnen aus, es gibt ein buch darüber, das ich mir bestellen werde. leider hatte ich keine zeit, noch mehr zu sehen. |
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soweit der plan mit diesem allerrührendsten aller lieder das bloggerleben zu beenden. ist jetzt der dringenden drang dazwischengekommen ("der dringende drang", sollte ich mal einen roman schreiben, der so heisst; oder so). satzzeichenverwirrung. auf jeden fall wollte ich mitteilen, dass ich dieses wochenende in berlin gedenke, mich aber sowas von... by lmd78 (19.06.08, 18:50) wenn der kater sich langsam...
wenn der kater sich langsam verabschiedet, immer dieser heisshunger nach pizza. so stell ich mir die gelüste schwangerer frauen vor. by lmd78 (15.04.08, 12:10) |