ich wünschte, ich könnte nochmal in die schule gehen. um fremdsprachen zu lernen. so gern ich h., die aufgedrehte studentin aus istanbul, die meinen türkischkurs gibt, mag, und so geduldig und gut sie auch als lehrerin ist, so ineffizient bin ich ohne druck. da ist man doch schön durch 13 jahre hingedrillt worden, lernen? nur, wenn es noten gibt! und feste termine! und probleme, wenn man sich nicht zu hause vor- und nachbereitet, aka hausaufgaben!

so funktioniere ich leider als sprachenlerner nicht gut. jede woche nehme ich mir vor, jeden tag eine halbe stunde zu wiederholen, vokabeln zu lernen, grammatik vorzubereiten, einen kleinen text zu lesen (zu versuchen, ok...). jede woche wieder gescheitert. jeden samstag sitze ich im sehr netten kurs und es macht mir spass und ich lerne was, und gerne, aber für die disziplin zu hause reicht es nie.

bleibt also doch nur der aufenthalt vor ort. das hat mit französisch immerhin auch geklappt. nur wann? und von welchem geld? blöde welt.

meinen grossen ausführlichen bericht über mein super wochenende in london erst mal verschoben.

(wobei: bier, pubs, fussball, park, wein, london eye, brighton, watten*, freundschaft, gespräche über sex nachts im park, über den zaun klettern, freibier, tate modern, tesco, verdorbener hot dog, bier, shandy**, mehr pubs, mehr freundschaft, vertiefte freundschaft, weinseelige männergespräche, wunderbares wochende. fertig!)

nur noch so viel: die englischen produkte schienen mir alle viel schöner zu sein als die deutschen oder französischen. zum beispiel die taschentuchverpackungen von tesco: durchsichtige folie, silbernes oval, auf dem nur die nötigsten informationen, also die marke und "10 vierlagige taschentücher" standen. eine wohltat, wenn denn eine taschentuchverpackung eine wohltat sein kann, nach den grauenhaften taschentuchverpackungen zum beispiel von netto, auf denen schreckliche tierkarikaturen mit reimen und wolkigen hintergründen und tanzenden buchstaben und dämlichen eigenmarkenkreationen drauf sind. oder die organic weetabix schachtel. oder der filzstift, den ich bei der post gekauft habe. oder die organic heinz baked beans. wenn ich wieder da bin (ab morgen bis montag paris) werd ich versuchen, die alle zu fotografieren und dann den ultimativen consumer guide to beautifully designed uk products hier herausbringen.

überhaupt hat mir london und brighton und england generell gut gefallen. erschreckend gut. sieht doch meine lebensabschnittsplanung so schnell keine weiteren aufenthalte dort vor, bisher...

*am kartenspiel "watten" interessierte leser/innen mögen bitte eckhart henscheids "die volldidioten" lesen oder noch besser: hören, gelesen von hans zischler. dort, in einem der ersten kapitel, eine erklärung, die ich nicht zu überbieten versuchen werde. wer es gerne einmal lernen möchte, kann das hier tun, sogar auf englisch. wobei ich anmerken will, dass der eichel siebener meiner meinung nach "spitz" und nicht "spritzer" heißt. wer es gerne einmal spielen möchte, bitte, ich bin jederzeit bereit dazu.

**der englische ausdruck für radler oder alster. sehr zu empfehlen bei dem trinktempo der engländer.

nein, der fichte- und genetleser, der da aus istanbul bloggt, offensichtlich gern filme sieht, europäische ethnologie in berlin studiert und auch sonst ungefähr alles mit mir gemeinsam zu haben scheint, bin nicht ich, sondern mq von pouqueville.twoday.net. aber ich bin nahe dran, zu sagen, ich sei gerne er, so neidisch bin ich auf sein im moment anscheinend sehr aufregendes leben und sein nicht minder interessantes blog, das ich hiermit auch hier noch einmal gut und willkommen heißen will. (auch wenn die hintergrundfarbe sehr zweifelhaft türkis ist, aber man ist ja kein ästhetischer kleingeist... äh... doch.)