bin ich froh, dass ich in berlin nicht so gute geschäfte kenne wie hier in münchen. oder dass sie, wenn ich sie kenne, so weit weg sind, dass ich nie in gefahr laufe, hinzugehen. (der klassikladen mommsen- ecke knesebeckstrasse, "die berliner adresse par excellence" laut e., im strassennamen- und im klassikkennertumsinn.)

heute wieder in der cd-abteilung vom beck ("ludwig beck am rathauseck") fünf cds durchgehört und fast alle, dann fast drei, dann fast eine gekauft. die eine letzte (celibidache, münchner symphoniker, shostakovich-symphonien 1 und 9) dann nur nicht gekauft, weil die kasse der klassikabteilung gerade geschlossen war und ich auf dem weg zur kasse der jazz- und weltmusikabteilung kaufskrupel entwickelte. schnell wieder ins regal gestellt, an die falsche stelle irgendwo, und ohne was zu kaufen gegangen. nachdem ich letzte woche nach einem interview als kleine belohnung für mich schon zwei gekauft hatte, war das auch besser so. hab ja einigermassen genug geld, aber doch nicht soviel. aber dass man einfach zu jedem der verkäufer gehen kann und sagen, hören sie mal, können sie mir mal eine aufnahme der shostakovich-streichquartette empfehlen, und dass die dann ohne zu zucken einem die vorzüge des borodins- oder emeraldquartetts erst schildern können und dann alle cds zum anhören auspacken, überzeugt mich immer zu sehr.

genauso die buchhandlungen. bei max&milian, der schwulen buchhandlung, in der ich in meiner münchner zeit selten, aber regelmässig war, spricht mich mal eben der buchhändler an, ich sei inzwischen aber nicht mehr in münchen, ob ich zu besuch sei. nicht nur kannte er mich (was mich schon allein immer beglückt. mein traum, überall stammkunde zu sein und meine unfähigkeit, es zu werden. wie die es immer schaffen, alle namentlich bekannt zu sein! wie aufdringlich muss man denn sein, um das zu werden.), nein, er erinnerte sich auch noch an bücher, die ich gekauft hatte. und empfahl mir wieder bücher.

dann kam eine frau in den laden, etwa mittelalt, mit fleecestirnband. sie suche ein bestimmtes buch über zen oder war es tai chi. sei schon in zwei buchhandlungen gewesen, das buch sei vergriffen. ob es das hier gäbe, sie sei gerade vorbeigekommen und habe gesehen, dass es hier eine buchhandlung sei. offensichtlich hatte sie nicht mitbekommen, dass max&milian nicht gerade auf esoterische gesundheitsbücher spezialisiert ist. der buchhändler, ohne zu zucken, fragte nach dem titel, schaute im katalog, das buch war vergriffen, die frau verzagte schon, erzählte lang und breit, wie sie es sich immer in der bibliothek ausleihe, aber dann immer wieder zurückgeben müsse, dabei würde sie jeden morgen damit irgendwelche übungen machen. der buchhändler schlug dann vor, er könne übers internet versuchen, das buch für sie antiquarisch zu besorgen, wieviel sie denn ausgeben wolle? bis zehn euro, es sei ein taschenbuch, wieviel das dann noch zusätzlich kosten würde, nichts, aha, das ist aber erstaunlich, das habe ihr noch keine buchhandlung bisher vorgeschlagen, sehr nett, abgang. der buchhändler und ich grinsten uns ein wenig verschwörerisch an, kundenbindung, sagte er, und dann geht sie und kauft die nächsten fünf bücher doch wieder beim hugendubel. worauf ich gleich nicht nur zwei bücher, sondern auch noch die neue rosenstolz-cd als geschenk für f. kaufte, die ich vorher schon für fünf euro weniger beim saturn hatte liegen sehen.

beim nächsten mal bestell ich was, damit er sich meinen namen merken kann.