"Die Optik dieses Films huldigt hemmungslos junger Männerschönheit in sauberen Seidenhemden und eng anliegenden T-Shirts, die allein zum hitzigen Herrunterreißen gemacht zu sein scheinen. Doch ist es vor allem die tiefe, ungestillte Liebes-Sehnsucht, welche die allgegenwärtigen Pastelltöne erst richtig zum Leuchten bringt."

Die Optik huldigt. Die Schönheit trägt Seidenhemden. Die Sehnsucht, nein die Liebes-Sehnsucht, die nicht einfach Liebessehnsucht sein darf, die Sehnsucht also bringt Farben zum Leuchten. Pastellfarben. Wie sie das wohl macht?

Hier stimmt also mal wirklich gar nichts. Viel schlimmer ist aber, dass diese miese Softpornoanpreisungslyrik dem Film nicht gerecht wird. Der ist nämlich ganz gut, wenn auch etwas kitschig. Aber sowas, nein, sowas hat er nicht verdient.

wie manchmal die buchstaben beginnen zu flirren und die finger schreiben was sie wollen manachmal mnachmla malnchmal da fällt mir ein (echtes) gedicht ein, moment (schnell mal den "conrady" holen):

sailing and rolling

tiefer ins whiskyglas stupse ich die eisstückchen / da bersten am schiffsrumpf die schollen mein glas klirrt schlingert schwappt über: alle matrosen werden seekrank und ich bin betrunken

Annemarie Zornack, 1983

wie abhängig ich von google bin. Gerade funktioniert es nicht und ich musste echt kurz überlegen, was ich jetzt machen soll. Wo soll ich jetzt ein Bild von "Bishonen" von Yonfan finden? Und den grottenschlechten Ankündigungstext auf dem Videocover, den der "Tip" zu verantworten hat?

Berlin, Waldemarstraße 52, August 1987 via Wörterberg