wird heute ein Mann beerdigt, der sich umgebracht hat. Aufgehängt. In der Scheune. Mit 91 Jahren. Ohne ersichtlichen Grund, also keine Schmerzen, keine Krankheit oder sowas.

Erstmal denkt man natürlich: Wie schrecklich. Bei mir setzt dann immer das Nachdenken ein und schnell auch ein bisschen Unverständnis und Wut. Ich meine: wenn man 91 ist und nicht mehr leben will, muss man es dann wirklich seinem Enkel zumuten, einen in der Scheune zu finden, aufgehängt? Kann man nicht Tabletten nehmen und einfach tot im Bet liegen, worüber niemand sonderlich erstaunt wäre?

Ich finde ja auch Menschen unmöglich, die sich vor die Bahn werfen. Weil sie nicht mehr wollen, müssen Tausende drunter leiden, vom armen traumatisierten Fahrer mal ganz zu schweigen.

Natürlich sagen jetzt alle: Selbstmord ist eben keine rationale Entscheidung. Stimmt ja auch. Aber trotzdem.