vom Schreiben abgehalten hat, das war Frida. Der Film. Genauer gesagt ein Filmplakat im Fenster von Lillemor's Frauenbuchladen (der Apostroph ist nicht von mir). Das Plakat ist wunderschön, wunderschön und der Film nicht weniger. Salma Hayek ist toll und alle anderen auch und die Musik ist wunderbar und vor allem das letzte Lied, von der Regisseurin getextet und von Caetano Veloso gesungen (der auch schon das allseits besprochene Cuccurucucu Paloma aus Almodovars letzem Film gesungen hat.), das Lied ist auf jeden Fall auch super.

Für besonderes Amüsement sorget das Lesbenpärchen neben mir. Immer wenn Frida wieder einen Schritt in der Liebesgeschichte mit dem Maler und Supermacho Diego Rivera tat, wurden sie verzweifelter. (Nein! Jetzt heiratet sie ihn! Das ist doch nicht zu fassen!) Wenn Frida dann im Herrenanzug tangotanzend die Damen verführte oder mal eben Josephine Baker flachlegte, blühten sie auf. Wenn sie doch bei Diego blieb, obwohl er sie betrog, konnten sie es kaum ertragen. Als sie sich trennte von ihm, weil... will ja nicht alles verraten...auf jeden Fall fluchten sie wieder und freuten sich wieder und immer, wenn man es erwartete. Ich glaube, sie hatten eher mit mehr genderblender-Damenbart-Power gerechnet, die Konzentration des Films auf die schöne und unkonventionelle Liebe zwischen Frida und Diego passte ihnen nicht so recht.

Mir schon. Sehr sogar.

Bestimmt hat Irene schon alles über unser Treffen ausgeplaudert, ich wollte es eigentlich gestern brühwarm niederschreiben, wurde dann aber durch spontane Planänderungen davon abgehalten. Ich les jetzt extra nicht, was sie schreibt...

Nachdem wir uns damit abgefunden hatten, dass sie keine Gabriele-Krone-Schmalz-graumelierte Kurzhaarfrisur hat (wie ich erwartet hatte) und dass ich nicht so äh prätentiös bin (wie sie erwartet hatte) (ich hab das schon verstanden, und nicht als Beleidigung, keine Sorge), nachdem also all das und noch einiges mehr geklärt war, haben wir uns sehr nett unterhalten im schönen Café Altschwabing. Auch wenn der Gelbe-Rüben-Kuchen trocken und der Käsekuchen gelatinig war. Die Themen: Vorstellungen und Erwartungen, das Internet und wie wichtig/ernst man/frau es nehmen sollte bzw nicht nehmen sollte, Nebenjobs und Studium, Tagesablauf und späte Geistesblitze, (Achtung: super Wort von Irene:) der Intrigantenstadl, von der Schwierigkeit, eine Teekanne zu kaufen und und und. Ein sehr nettes Treffen. Jetzt schnell sehen, was sie dazu sagt.