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Montag, 1. Juli 2002
lmd78, 1. Juli 2002 um 14:50:13 MESZh,
Getrieben von der Tatsache, dass meine Wohnung deutlich schlimmer aussieht als diese und inspiriert von der neulich angerissenen Diskussion um Putzmusik (die ich eigentlich verlinken wollte, aber nicht mehr wiederfinde...) war ich heute mal wieder CDs kaufen, das erste Mal seit Monaten. Jetzt bin ich stolzer Besitzer dreier neuer CDS: „Karma“ von Tarkan, dessen Stimme ich sehr mag. Eine CD mit italienischen Arien von Händel, gesungen vom Countertenor Andreas Scholl. Und „Carmen Sings Monk“, das Album, auf dem Carmen McRae Stücke von Thelonious Monk als Songs mit Texten von diversen Autoren singt. Sehr schön, sehr schön. Also wird der heutige Tag bei solcher Untermalung in erster Linie zum Putz- und in zweiter Linie zum Korrespondenztag erklärt. Es steht an: Aufräumen, Wäsche wegräumen, Staubsaugen, Wischen, Abspülen, Badputzen, Kücheputzen, Fensterputzen. Ein Brief an Flannan/Paris. Ein Brief an Matteo/Bergamo. Ein Brief an Annegret/München. Eine Mail an Antonietta/Paris(Venedig?) Eine Mail an Valentine/Moskau. (Schön, dass ich mal mit meinem internationalen Freundeskreis protzen konnte....) Jetzt aber erstmal: Musik ab, bitte! ... Link lmd78, 1. Juli 2002 um 00:31:40 MESZh,
thank god it's over Zum Abschluss beschloss L., sich nochmal so richtig die volle Breitseite zu geben. Sein Sonntagsausflug an die Ostsee war an seiner Unfähigkeit gescheitert, um 5.30h aufzustehen. Genausowenig hatte es um 7.30h geklappt, so dass alle Regionalexpresse abgefahren waren, die einen sinnvoll langen Aufenthalt in Meeresgefilden ermöglicht hätten. Also stand L. schließlich um halb eins auf, verdrängte schnell, den Gedanken, er hätte schon seit zweit Stunden an der See sein können und beschloss, ins Kino zu gehen. "Gosford Park" gefiel ihm recht gut, ein wenig lang, doch war es reizvoll, hinter die Kulissen des englischen Filmlandhauses aus den Agatha-Christie-Filmen sehen zu können und auch die zu sehen und mitzuerleben, die "downstairs" alles am Laufen halten. Dann wanderte L. durch die Stadt, immer noch ohne zu wissen und ohne wissen zu wollen. Sonderausgaben erschienen und wurden verkauft. Es war still. Trügerisch still. L. wanderte zur Tadschikischen Teestube, doch wagte er nicht hineinzugehen, da sein linker Socken ein Loch hatte und er wusste, dass es der Brauch verlangt, in der Tadschikischen Teestube die Schuhe auszuziehen. L. träumte Träume von wöchentlichen Treffen, Stammtischen, Künstlerzirkeln, die er in der Tadschikischen Teestube gründen könnte, wie er das schon mit vielen Kneipen oder Kaffeehäusern geträumt hatte. Einst würden dann Touristen diese Cafés aufsuchen wie heute das Café Flore oder das Café Central. Nur mit wem und mit welchen Talenten sollte er diese Zirkel gründen? L. beschloss also, ins Theater zu gehen. Er wählte die Schaubühne aus, es wurde "Macbeth" gegeben. L. dachte nicht daran, dass die Schaubühne auf dem hinteren Teil des Kurfürstendammes liegt. L. dachte auch nicht daran, dass Siegesfeiern gewöhnlich in Berlin auf dem Kurfürstendamm veranstaltet werden. Und L. dachte auch nicht daran, dass auch eine Niederlage gefeiert werden könnte. Etliche Buslinien, U-Bahnen, Hupkonzerte und Hassausbrüche später war L. aber doch noch angekommen und bekam auch sogar noch eine Karte. 160 Minuten vergingen mit viel Theaterblut, Geknalle, modenschauartigem Stolzieren von Lady Macbeth und Gemahl, mal in schicken Kleidchen, mal oben ohne, mal ganz nackt und immer mit viel Wasser aus der Sprinkleranlage überschüttet. Besonders gefiel L., dass Monsieur Macbeth immer eine weiße Hose trug, unter der sich seine Calvins abzeichneten, die seinen wohlgeformten Arsch umspannten. Am Ende waren alle tot und es gab Maschinengewehrgeknall und Applaus. Die Heimfahrt in Buslinie Nummer 129 gestaltete sich ebenso kurzweilig. Englische Klassenfahrtteilnehmer in allen Lautstärken. Prügeleien mit deutschen Fussballliebhabern. Hupkonzerte. Hassanfälle. Deutsche Flaggen. Betrunkene Fussballliebhaber. Noch mehr Hassanfälle. Jetzt war L. zu Hause angekommen. Er beschloss, 2006 nicht mehr in Deutschland zu sein. Oder ein paar Wochen auf einer einsamen, menschenarmen Insel zu verbringen. Oder in New York. Weit weg von Hassanfällen. Weit weg von Fussballliebhabern. ... Link |
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antville homesoweit der plan mit diesem...
soweit der plan mit diesem allerrührendsten aller lieder das bloggerleben zu beenden. ist jetzt der dringenden drang dazwischengekommen ("der dringende drang", sollte ich mal einen roman schreiben, der so heisst; oder so). satzzeichenverwirrung. auf jeden fall wollte ich mitteilen, dass ich dieses wochenende in berlin gedenke, mich aber sowas von... by lmd78 (19.06.08, 18:50) wenn der kater sich langsam...
wenn der kater sich langsam verabschiedet, immer dieser heisshunger nach pizza. so stell ich mir die gelüste schwangerer frauen vor. by lmd78 (15.04.08, 12:10)
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